Anlass:

Die Hochwasserschutzanlagen entlang des Alpenrheins sind bis zu 150 Jahre alt. Sie werden laufend kontrolliert und wo nötig in Stand gestellt. Der Blockwurf unterhalb des Vorgrundweges schützt den Dammfuss und die Böschung zwischen Sohle und Vorgrundweg vor Strömungsangriffen. Über weite Strecken des linksseitigen Rheinufers hat der Blockwurf sein Lebensende erreicht. Das zeigt sich folgendermassen:

  • an der geringen Anzahl vorhandener Blöcke. Mit der Zeit werden einzelne Blöcke abgeschwemmt.
  • an der Grösse der vorhandenen Blöcke. Verwitterungsprozesse setzen den Steinen zu. Sie zerfallen in kleinere Stücke, wodurch der der Strömung entgegengebrachte Widerstand abnimmt und vermehrt Steine abgeschwemmt werden.
  • an lückenhaften Stellen. Bildet sich im Böschungsfussbereich ein Kolk (durch die Strömung verursachte, lokale Eintiefung der Sohle), so rollen die Blocksteine nach und verfüllen diesen Kolk. Es ist an der Zeit, den Blockwurf mit zusätzlichen Steinen zu ergänzen, wenn oberhalb der Kolke so wenig Steine vorhanden sind, dass sich Lücken im Blockwurf bilden.


Es werden folgende Arbeiten ausgeführt:

  • Erstellung einer Baupiste im Rhein mit aus der Sohle gewonnenem Kies
  • Ergänzung des bestehenden Blockwurfs mit einer weiteren Lage Wasserbausteinen. Die 1 bis 2 Tonnen schweren Steine werden mit einem Greifer von der Baupiste aus versetzt (gesetzter Blockwurf). Durch das Versetzen kann ein besserer Verbund und Widerstand gegen die Strömung erreicht werden. Die Oberfläche des gesetzten Blockwurfs ist bewusst rau. Gepaart mit einzelnen grösseren Steinen, welche in die Strömung hereinragen, können so für Fische interessante strömungsärmere Zonen und Strömungsschatten erstellt werden.
  • Nach Abschluss der Arbeiten wird die Baupiste zurückgebaut oder durch die Strömung des Rheins abgetragen.


Ausblick:

Die Rheindämme müssen in den kommenden Jahrzehnten komplett saniert werden. Die heute verbauten Blöcke können bei der Sanierung wiederverwendet werden.


Daten zum Projekt:

Baubeginn: Anfang November 2025
Bauende: voraussichtlich Ende März 2026
Baukosten: ca. Fr. 3.1 Mio.
Länge: rund 2,1 km
Materiallieferungen: ca. 40’000 t Wasserbausteine
Blockwurffläche: ca. 21’000 m²
Bauleitung: Rheinunternehmen, Widnau
Planung: Ing. Büro Speerli GmbH, Wilerzell
Unternehmung: Implenia Schweiz AG, Grabs

(Fotos: Rheinunternehmen)